Verlustangst überwinden: So geht’s!

Du kannst Verlustangst überwinden, auch mit deinem Partner gemeinsam, wenn du weißt, wie du mit ihr umgehst. Das erfährst du hier im Beitrag.

Anzeichen von Verlustangst

Ständiges Bedürfnis nach Bestätigung und Nähe

Du fragst den Mann ob du sein Typ bist, ob du ihm optisch gefällst, ob er dich mag. Du fragst häufig nach seinen Gefühlen für dich. Wenn du diese Bestätigung vom Mann nicht bekommst, fühlst du dich schlecht und fällst in eine negative Gedankenspirale.

Eifersucht und Kontrollverhalten

Du fühlst dich schnell eifersüchtig, wenn dein Date-Partner mit anderen Menschen Zeit verbringt. Du versuchst seine Aktivitäten zu kontrollieren: Überprüfst seine Follower-Liste auf Social Media. Schaust nach, wie oft und lange er auf WhatsApp online ist. Und manchmal geht es sogar so weit, dass du in dem Kleidungsstil, den er mag, shoppen gehst. Um sicherzustellen, dass er wahrnimmt, dass du genau diesen Stil trägst. Du versuchst mit allen Mitteln zu kontrollieren, dass er dich mag.

Angst vor Ablehnung

Du fühlst große Angst davor, abgelehnt zu werden. Daher vermeidest du es, dich emotional zu öffnen. Und deswegen versuchst du, cool zu wirken. Du möchtest bloß nicht zeigen, was du alles fühlst. Schließlich würde dich das angreifbar und verletzlich machen. Du möchtest unkompliziert wirken, weil du ihn mit deinen Wünschen und Bedürfnissen nicht abschrecken möchtest. Daher hältst du vieles geheim, denn: Was wäre, wenn er das alles wüsste? Genau das fühlt sich nach zu viel Risiko an.

Schnell emotional anhänglich

Du hast das Gefühl, dich schnell zu verlieben. Du stellst den Mann auf einen Podest: „ER IST PERFEKT FÜR MICH.“ Du fühlst genau, dass er der einzige ist, der zu dir passt. Denn andere haben dich noch nie so berührt oder interessiert, wie er. Du sagst bereits nach kurzer Zeit mit diesem Mann „Nein“ zu anderen Männern. Und daher bleibst du einem Mann treu, der sich noch gar nicht zu dir bekennt.

Negative Gedankenspiralen

Du machst dir viele negative Gedanken über die Zukunft der Beziehung. Daher stellst du dir ständig die Frage, ob es klappen wird. Diese Gedanken treiben dich dazu, ständig nachzufragen, wann du ihn wiedersiehst. Dadurch schreibst du ihm jeden Tag zuerst. Du sorgst dafür, dass eure Treffen auf jeden Fall stattfinden. Wenn es sein muss, sagst du deinen Freundinnen ein Treffen ab oder verschiebst sogar einen Arzttermin. Denn, wenn du das nicht tun würdest, fühlt es sich für dich so an, als würde ein Treffen nie funktionieren.

So zeigt sich Verlustangst in einer Beziehung

Ohne Partner fühlst du dich unvollständig. Daher hast du Angst, allein zu sein. Jedes Zeichen von Kritik oder Streit löst in dir die Angst aus, verlassen zu werden. Daher brauchst du ganz oft Liebeserklärungen von deinem Partner, damit du dich geliebt fühlst. Am liebsten möchtest du jede Sekunde mit ihm zusammen verbringen. Denn jede Sekunde ohne ihn fühlt sich wie ein Verlust für dich an. Dieses Verhalten wird als „Klammern“ beschrieben und zeigt eine emotionale Abhängigkeit.

Du möchtest alles über das Leben deines Partners wissen. Daher möchtest du auch genau wissen, was auf seinem Handy ist und mit wem er schreibt. Du möchtest wissen, mit wem er telefoniert, wem er auf Social Media folgt und von wem er Bilder mit „Gefällt mir“ markiert.

Du zweifelst immerzu an der Liebe des Partners und fühlst die Angst, dass er dich verlassen könnte.

Du weißt genau, welche Antwort du hören möchtest. Und daher stellst du deine Fragen so, dass du genau die Antwort bekommst, die du dir bereits in deinen Gedanken zurecht gelegt hast. Du versuchst vielleicht durch bestimmte Fragen oder Bemerkungen eine Reaktion von deinem Partner zu bekommen, die dir Sicherheit gibt. Zum Beispiel stellst du eine scheinbar harmlose Frage wie: „Du vermisst mich doch auch, oder?“

Wenn er anders reagiert als erhofft, bist du enttäuscht und machst ihm vielleicht einen Vorwurf. Du steuerst unterschwellig seine Antworten. Und damit beginnt dein Partner dich ganz leise und unbewusst tatsächlich abzulehnen.

Du stellst die Bedürfnisse deines Partner über deine eigenen und opferst deine eigenen Interessen. Schließlich wird dich dein Partner nach einiger Zeit nicht mehr ernst nehmen und dich nicht mehr für wichtig nehmen.

Ursachen von Verlustangst

Die Ursachen von Verlustangst sind unterschiedlich und können in der Kindheit liegen.

1. Unsichere Bindung
Menschen mit Verlustangst haben oft eine unsichere Bindung zu ihren Eltern erlebt. Sie haben beispielsweise gelernt, dass ihre Bedürfnisse nicht verlässlich erfüllt werden. Oder sie haben Erfahrungen mit dem Verlassen werden oder emotionaler Distanz gemacht. Heiß-kaltes Verhalten in Beziehungen mit Menschen, die man mag oder liebt, wird hier als normal betrachtet.

2. Geringes Selbstwertgefühl
Menschen mit Verlustangst haben oft ein geringes Selbstwertgefühl. Sie glauben nicht, liebenswert und wertvoll zu sein. Und daher befürchten sie, dass ihr Partner sie irgendwann verlassen wird. Tief im Inneren sind sie auch der Überzeugung, dass sie Liebe gar nicht verdienen.

3. Negative Beziehungserfahrungen
Negative Beziehungserfahrungen in der Vergangenheit, wie zum Beispiel Trennung oder Betrug, können ebenfalls zu Verlustangst führen. Dabei muss es nicht nur um romantische Beziehungen gehen, in denen du schlechte Erfahrungen gesammelt haben könntest. Häufig betrifft es auch familiäre Beziehungen, in denen man negative Erfahrungen gemacht hat.

Auf diese Art und Weise belastet Verlustangst deine Beziehung

Verlustangst kann eine Beziehung auf verschiedene Weise belasten:

  • Die ständige Angst und das Misstrauen führen zu Spannungen und Konflikten in der Beziehung.
  • Der Partner fühlt sich eingeengt und kontrolliert.
  • Die emotionale Abhängigkeit kann den Partner „erdrücken“. Wenn alle deine Emotionen von deinem Partner abhängig sind, lastet ein großer Druck auf seinen Schultern, dem er auf Dauer nicht standhalten kann.

Durch den unbewussten Umgang mit Verlustangst manifestert sich die größte Angst: Der Partner beendet die Beziehung.

Es ist also wichtig, dass du lernst, deine eigenen Emotionen zu regulieren. Nicht zu unterdrücken! Und schließlich fähig zu sein, in einer Beziehung Emotionen gemeinsam regulieren zu können.

Was du gegen Verlustangst tun kannst

1. Deine Verlustangst verstehen

Der erste Schritt ist, die eigene Verlustangst zu verstehen und die Ursachen zu erkennen. Durch Selbstreflexion oder einen Coach kannst du deine Verlustangst besser verstehen und sie gezielt aufarbeiten.

2. Selbstwertgefühl stärken

Stärke dein Selbstwertgefühl. Lass begrenzende Überzeugungen los. Baue positive Glaubenssätze auf, die dich fühlen lassen, dass du liebenswert und wertvoll bist.

3. Erlerne ein gesundes Bindungsverhalten

Lerne, wie du gesunde und sichere Beziehungen aufbauen und gestalten kannst. Beschäftige dich damit, wie eine gesunde Bindung aussieht. Auf Social Media wird über viele verschiedene Konzepte gesprochen, dass du ganz leicht in die Irre geführt werden kannst. Viele Konzepte kommen leider aus Frust und sind daher genauso ungesund. Auch, wenn sie auf den ersten Blick wie das komplette Gegenteil von deinem aktuellen Bindungsverhalten aussehen. Und damit besser wirken! Zu diesem Thema habe ich ein Video aus meinem Datingkurs ‚The Love Magnet Code‘ für dich freigeschalten: Hier klicken, um zu sehen, wie sich gesundes Bindungsverhalten in einer Kennenlernphase zeigt.

4. Lerne mit deinen Ängsten umzugehen

Es gibt unzählige Strategien, wie du mit deinen Ängsten umgehen kannst. Dabei ist es wichtig, nicht irgendeine Strategie zu verfolgen. Sondern eine, die dir wirklich hilft und mit der du dich gut fühlst. Beispielsweise kannst du dich mit Entspannungstechniken oder Achtsamkeitsübungen beschäftigen. Bedenke dabei jedoch, dass du deine Ängste auch nur dann wirksam loslassen kannst, indem du neue Erfahrungen machst. Und dich nicht in der Welt der Meditation, des Journalings und Energy Healing Sessions verlierst und dabei die Dinge, die dir Angst machen, vermeidest. Und diese mit „rationalen“ Gründen gut redest.

5. Zeige dich verletzlich

Kommuniziere offen und ehrlich mit deinem Partner über deine Verlustangst und deine Bedürfnisse. Ein bewusster Umgang mit den eigenen Ängsten ist sehr wichtig – vor allem in einer Beziehung. Damit machst du Co-Regulation in deiner Beziehung möglich.

6. Nimm Unterstützung an und lebe schneller frei

Verlustangst alleine zu bewältigen kann sehr schwer sein. Die Verhaltensmuster haben sich über viele Jahre eingebrannt und in Automatismus verwandelt. Viele Verhaltensmuster fallen dir selbst nicht auf, weil sie ’normal‘ für dich sind und du gar nicht darüber nachdenkst. Das erlebe ich regelmäßig in der Begleitung meiner Kundinnen. Sie lösen ihre Verlustangst häufig schon innerhalb von 6 Monaten und freuen sich über ihre neugewonnene innere Freiheit, den inneren Frieden und innere Ruhe.

So sprichst du mit deinem Partner über deine Verlustangst

Dich verletzlich zu zeigen ist ein wichtiger Schlüssel zu einer gesunden Beziehung. Dazu gehört auch, dass du mit deinem Partner über deine Verlustangst sprichst. Dafür brauchst du Vertrauen in deinen Partner und in dich selbst. Es kann dich anfangs etwas Überwindung kosten. Jedoch ist es wichtig, dass dein Partner deine Ängste versteht. Er sollte wissen, woher deine Angst kommt, damit er Verständnis für dich haben kann und dir bei der Regulation deiner Gefühle helfen kann.

Wähle den richtigen Zeitpunkt

Suche dir einen ruhigen Moment, an dem du ungestört mit deinem Partner sprechen kannst. Achte darauf, dass du dich ruhig fühlst, wenn du dieses Gespräch führen möchtest.

Sprich in „Ich“-Botschaften

Vermeide es, deinem Partner Vorwürfe zu machen oder ihn zu kritisieren. Stattdessen solltest du in „Ich“-Botschaften sprechen. Beschreibe, wie sich deine Verlustangst auf dich auswirkt.

Sprich über deine Bedürfnisse

Sage deinem Partner deine Bedürfnisse, um dich in der Beziehung sicher und geborgen zu fühlen. Achte darauf, dich nicht in Unwesentlichen Dingen zu verlieren. Sondern konzentriere dich auf die grundlegenden Bedürfnisse, die viele kleine „Probleme“ lösen.

Habe Geduld mit dir und deinem Partner

Es kann sein, dass dein Partner Zeit braucht, um deine Verlustangst zu verstehen. Gib ihm die Möglichkeit, dir Fragen zu stellen.

Sei offen für die Perspektive deines Partners

Höre aufmerksam zu, was dein Partner zu sagen hat. Vielleicht kämpft auch er mit Ängsten, die deine Verlustangst verstärken. Sei offen dafür, gemeinsam Lösungen zu finden, die für euch beide passen.

Unterstützung annehmen

Wenn es dir schwerfällt, über deine Ängste zu sprechen, hilft es häufig mit Coaches oder Mentoren darüber zu sprechen. Und damit zu lernen, wie du dich deinem Partner gegenüber öffnen und verletzlich zeigen kannst – ohne dich zu verlieren. Hier klicken und mehr über die persönliche Begleitung erfahren.

So kannst du deinen Partner auf seine Verlustangst hinweisen

Vielleicht bemerkst du auch bei deinem Partner Anzeichen von Verlustangst. Wenn du dir Sorgen um ihn machst, ist es wichtig, dass du mit ihm darüber sprichst.

Gehe behutsam vor

Vermeide es, deinen Partner direkt mit seiner Verlustangst zu konfrontieren. Die meisten Menschen gehen dadurch häufig in die Abwehrhaltung, weil sie sich verurteilt, bewertet und angegriffen fühlen. Stattdessen solltest du das Thema auf eine indirekte Weise ansprechen.

Sei einfühlsam und verständnisvoll

Höre deinem Partner aufmerksam zu und stelle Fragen, um seine Gefühle zu verstehen. Vermeide es, deinem Partner Vorwürfe zu machen oder seine Ängste klein zu reden.

Biete deine Unterstützung an

Lass deinen Partner wissen, dass du für ihn da bist und ihn unterstützen möchtest. Dränge deinem Partner deine Hilfe jedoch nicht auf und lass ihn selbst entscheiden, ob er das möchte.

Habe Geduld mit dir und deinem Partner

Es kann sein, dass dein Partner Zeit braucht, um mit seiner Verlustangst umzugehen. Zeige deine Offenheit, ihn zu unterstützen, wenn du merkst, dass dein Partner gerade Schwierigkeiten hat.

Ermutige deinen Partner, Unterstützung anzunehmen

Wenn dein Partner offen dafür ist, kannst du ihm vorschlagen, Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Es ist wichtig zu beachten, dass hier nur allgemeine Tipps genannt werden. Jede Beziehung ist einzigartig und es gibt keine Patentlösung für die Bewältigung von Verlustängsten. Schließlich ist auch jeder Mensch individuell.

Verlustangst überwinden - 5 Schritte Übung zur Soforthilfe.

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